Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet - so schien es nach der Einigung zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt der Erzieher und Sozialpädagogen.
10% war die Forderung und 4,5% das Ergebnis. Natürlich ging niemand davon aus, 10% zu bekommen, aber über 5% oder sogar 6% wurden doch erhofft.
Nun geht der Streik berechtigt weiter. Was wird geschehen:
Der Sozialbereich verliert sein Niedriglohnsektor-Niveau und wird für Männer immer interessanter.
Die Qualität der Arbeit wird sich steigern durch qualifizierteres Personal und erhöhte Anforderungen an das Personal.
Für Frauen, die wenig Chancen auf andere niedrigqualifizierte Berufe haben - so wie früher die Männer, die man immer noch auf "dem Bau" untergebracht hat - wird dieser Berufsbereich dadurch noch weiter wegfallen (nach dem Ende der "Kinderpflegerinnen").
Berufstätige Frauen stehen diesmal gegeneinander mit völlig gegensätzlichen Interesse. Zu Beginn des Streiks gab es durchaus verständnisvolle Reaktionen, weil man mehr Gehalt für Erzieherinnen durchaus für sinnvoll sah. Inzwischen sind die verständnissvollen Reaktionen IMO sehr leise geworden.
Es ist wie bei den Männern: Es gibt keine Solidarität unter Männern mit unterschiedlichen Interessen.
Das werden jetzt auch die Frauen immer mehr erfahren: je weiter sie von "Haus und Hof" weggehen (altmodisch ausgedrückt) umso härter wird der Umgang untereinander. Es wird Zeit, dass Frauen langsam kapieren, dass sie untereinander Gegnerinnen sind! (Frau Schwarzer wird sich vielleicht schon fragen, ob sie nicht vielleicht ein wenig auf Frau Vilar hätte hören sollen - dazu später ein anderer Artikel hier im Blog).
PS: Ich benutze das generische Maskulinum. Nur wenn das Geschlecht ausdrücklich wichtig ist - sowohl bei Männern als auch bei Frauen - wurde es extra hervorgehoben!
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