Beschreibung

Aktuelle Meldungen kommentiert aus dem Standpunkt einer linksgerichteten Männerbewegung.

Das Ziel des Blogs ist insbesondere, die Punkte aus dem Manifest auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, sie zu diskutieren und gegebenenfalls zu ergänzen oder umzuformulieren.

Ein kurzer Klick auf die Werbung würde EUCH übrigens nichts kosten :-)
... und mir und meinem Verein für Männer und Jungen würde es helfen!

Samstag, 30. August 2014

Warum ich mehr mit "Linken" gemeinsam habe, als mit "rechten" Männerrechtlern

Um mich in die aktuelle Debatte einzuschalten, ein wenig "Senf" von meiner Seite, wobei ich betone, dass es momentan noch keine allgemeingültige linke Postition von Männerrechtlern gibt, sondern bisher nur Einzelmeinungen. Es wird sich zeigen, ob hier eine gemeinsame Position gefunden werden kann - es sieht jedenfalls sehr danach aus!

Die Einsortierung "links" und "rechts" stammt zwar aus dem politischen Spektrum, trifft aber in dieser Frage nicht allgemein zu. Zustimmen würde ich der These Arne Hoffmanns "progressiv und innovativ – also das, was viele heute noch gerne als "links" bezeichnen" Link

So kann man - ohne irgendjemand zu Nahe zu treten behaupten, daß "links" eher als zukunftsorientiert und experimentierfreudig und "rechts" eher als konservativ, bewahrend zu beschreiben ist.

Als linker Männerrechtler sehe ich in einer Neujustierung des Geschlechterverhältnisses durchaus große Chancen für Männer, die es zu nutzen gilt.
Rechten Männerrechtlern unterstelle ich hier eher, das alte Ausbeutungssystem für Männer wieder aufzustellen, mit dem kleinen "Leckerli", dass die Frauenwelt uns dafür würdigt. Als Beispiel gilt hier die Bereitschaft, die van Crefeld von Männern fordert, sich in Kriegen töten und verwunden zu lassen, Hauptsache es kommt von der Frau ein "Danke, Kamerad" (van Crefeld, Das bevorzugte Geschlecht), wobei er zunächst die Tatsache anerkennt, dass die Frau im Patriarchat eigentlich bevorzugt ist. An dieser Bevorzugung will v. Crefeld aber auch nicht generell rütteln, sondern nur ein wenig Dankbarkeit dafür.

Bei rechten Männerrechtlern sehe ich einen ähnlichen Hintergrund: Der Mann soll sich weiterhin in sein Schicksal fügen, seine Entfremdung in der Familie durch den Faktor Arbeit hinnehmen. Hauptsache es werden ihm nach der Arbeit die Pantoffeln gebracht. Lieber als "Frauenbevorzugung im Patriarchat" wäre mir hier aber die Formulierung von Esther Vilar vom "verborgenen Matriarchat" - ein Konzept zur Unterdrückung des Mannes durch die Frau, wobei der Frau der Teil zukommt, Gefühle auszudrücken und zu spiegeln, dem Mann der Teil, Gefühle zu unterdrücken und sich in sein Arbeiterschicksal zu fügen.

(Ich zitiere aus dem Gedächtnis aus einem Buch von Esther Vilar: "Nur das verborgende Matriarchat schafft es, dass der Mann um 6 Uhr morgens aus dem Haus geht, den ganzen Tag arbeitet, gesundheitliche Risiken und frühen Tod in Kauf nimmt und um 18 Uhr nach Hause kommt, der Frau beim Haushalt hilft und sich trotzdem wie ein frauenunterdrückendes Monster fühlt")

Profeministische Linke und rechte Maskulisten sind in diesem Fall identisch, weil sie an der Unterdrückung nichts ändern wollen und nur darauf ausgerichtet sind, das Wohl der Frauen zum Nachteil der Männer im Auge zu haben P 11

Rechte Maskulisten wollen, wie oben beschrieben, den Mann wieder als Arbeitstier zum Wohle der Frau, die profeministische Linke will, dass der Mann weiter sich unterhalb der Frau einordnet und dem Wohle der Frau dient. Als Beispiel kann hier die Einstellung der Profeministen zum boys-day dienen: Während der linke Maskulismus hier eine Chance sieht, Männern neue Berufszweige zur Verfügung zu stellen, insbesondere zur Qualitätssteigerung und für eine bessere Bezahlung dieser Berufsgruppen (!), sieht der Profeminismus darin nur eine Möglichkeit, dass der Weg für Frauen frei wird, danach die attraktiven Berufs wählen zu können, weil Konkurrenz wegfällt. Der Frau wird also nicht einmal zugetraut, dass sie allein mit Konkurrenz fertig wird. Männer müssen erst in "Schrottberufe" gezwungen werden. Man denke mal nach, was das für eine Einstellung in der Jungenarbeit bedeutet, wenn man nur mit Jungs arbeitet um ihre Chancen zu verschlechtern.
(belegt durch eine Aussage von Miguel Diaz, einem leitenden Mitarbeiter der Aktion "Neue Wege für Jungs")
Eine ähnliche Einstellung gegenüber Männern darf man inzwischen anhand der Entwicklung beim Bundesforum Männer unterstellen.

Nur der linke Maskulismus hat die Chance, sich daraus zu befreien (P 13). Mögen auch die Chancen nach mehreren tausend Jahren gering sein, so ist eine Befreiung durchaus möglich, weil auch die Geschichte und andere Kulturen zeigen, dass zumindest eine Vielfalt und Erleichterung angestrebt werden kann.

Mittwoch, 20. August 2014

Warum teilzeitarbeitende Eltern gleich eine Katastrophe sind....

... ganz aus der Arbeit ausscheidende MÜTTER jedoch der Himmel auf Erden?

Nein, den genauen Grund verrät uns auch der Focus-artikel nicht
http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/handfeste-nachteile-familienministerin-will-vater-mutter-kind-familie-abwracken_id_4067969.html

So bleibe ich beim Lesen etwas ratlos zurück.

Zunächst wird ein Schreckensbild einer Frau Schwesig entworfen, die offensichtlich so wenig auf der Pfanne hat, dass sie keinen anderen Ausweg wußte, als in die Politik zu gehen, weil sie in der freien Wirtschaft wohl gleich vor die Hunde gegangen wäre.

Und sie ist auch nicht in eine "normale" Schule gegangen, nein, sondern in "Ost-Brandenburg". Also braucht man eigentlich nicht weiterlesen. Eine Sozi-Sau halt. "Sozialromantik à la DDR"

Diese wagt es also, eine 32-Stundenwoche für Eltern vorzuschlagen, auf Kosten der "Gesellschaft" - wie jetzt? Nicht auf Kosten der "Kapitalisten"? Da ist dem Autor ein Argument verloren gegangen.

Die hohen Sozialkosten sind eben ein Grund für die vielen Zeit-verträge - und ich dachte, die Konzerne würden IMMER Gewinne optimieren. Ich Dummerchen. Nein, sie werden vom bösen Staat dazu gezwungen. Würde man sie einfach machen lassen könnten wir Lustschreie ausstoßen wegen der uns überhäufenden Wohltaten.

Ein DDR-light würde drohen... naja, da müßte man das "light" mal definieren. Offensichtlich ein DDR ohne geschlossene Grenzen, Mauer und politische Gefangene und mit freier Rede, Pressefreiheit......

Zum Schluß kommt der Autor zu dem Schluß, dass Schwesig überhaupt keine Vorteile einer tragfähigen Mutter/Vater-Kind Beziehung kennt.
Warum?
Weil sie Teilzeitarbeit für Eltern vorschlägt, damit die mehr Zeit für Familie haben?
Offensichtlich hat der Autor an mindestens zwei verschiedenen Tagen am Artikel gearbeitet und hat nicht mitgekriegt, dass er sich selbst widerspricht.

Bleibt nur noch das Gefühl, keine Antwort auf die Frage bekommen zu haben, warum eine 32-Stunden Woche für Eltern eine finanzielle Katastrophe wäre und ein DDR-light, im Gegensatz dazu eine völlig aus dem Beruf ausscheidende Mutter, die nach EINEM Kind schon keinen Anschluß mehr an den Beruf findet, geschweige denn nach zwei oder drei, jedoch nicht.

Vom teurem Studium gleich in die Mütterrente scheint finanziell ok zu sein. Die Milliardenkosten, eine 40-50 jährige Frau noch in Arbeit zu bringen mal ganz zu schweigen.

Die 32-Stunden Woche ist ein Sparmodell!

Sonntag, 17. August 2014

Mollath und warum Rechte auch für Männer gelten

Text Süddeutsche

Das Gericht sagt aber auch - und das ist das Wesentliche -, dass diesem Mann schweres Unrecht widerfahren ist: Die Justiz hätte ihn nie als geisteskrank, nie als gemeingefährlich qualifizieren und nie in die psychiatrische Anstalt verbringen dürfen.
.....
Die Justiz hat, hoffentlich, gelernt, dass das Verhältnismäßigkeitsprinzip auch in Strafverfahren gilt, die mit Gewalt oder Sexualität zu tun haben.

Das bedeutet: Verhältnissmäßigkeit auch bei Vergehen, die man hauptsächlich Männern zu schreibt.
Auch für diese gilt Recht und Gesetz. Auch deren Rechte darf eine Justizministerin Merk nicht einfach vom Tisch wischen, weil "das Schwein (?)" eine Frau angegriffen hat und damit rechtlos geworden ist. (P2+5)


 Eineinhalb Jahrzehnte lang, bis dann der Fall Mollath publik und erregt diskutiert wurde, hatte das Sicherheitsdenken die Strafjustiz und die forensische Psychiatrie so geprägt, dass sie im Zweifel, und oft nach nur sehr kursorischer Prüfung, für die Sicherheit entschied: Im Zweifel galten Angeklagte als gefährlich. Im Zweifel kamen sie, auf unbestimmte Zeit, in die psychiatrische Anstalt.

Dies verdeutlicht das entstandene Männerbild: Männer waren per se erstmal schuldig, insbesondere, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Dieses Männerbild haben alle mitverursacht, jede, die in jedem Mann einen Vergewaltiger sahen, jene, die Frauen und Mütter als besonders schützenswert betrachten und jene, die Aggressivität als männlich sehen und Friedfertigkeit als weiblich.

In zwei oder drei Jahren wird der Fall Mollath womöglich wieder vergessen sein, und es wird nicht eine ungerechtfertige Einweisung in die Psychiatrie, sondern eine ungerechtfertige Entlassung aus der Psychiatrie die Öffentlichkeit erregen.

Eine Prophezeihung, auf deren Eintreffen man wetten kann. Das ist dann wieder die Zeit der Männerfeinde und die der Frauenbeschützer. Man kann nur hoffen, dass die Zeit bis dahin zum Nachdenken genutzt wird.

Donnerstag, 14. August 2014

"Manchmal saß ich nur in der Ecke und habe geweint"

Zur Stern-TV-Sendung vom 13.08.14

ab ca Minute 57:00

Sendung

Eigentlich ist der Link oben gar nicht empfehlenswert. Ich war sehr gespannt auf diese Sendung, es sollte um die Erfolge von Erziehungscamps für Jugendliche gehen. Daraus wurde aber ein Bericht über einen Jugendlichen, der eigentlich gut erzogen war, dann abgerutscht ist, in ein Erziehungscamp kam, dort nichts gelernt hat und froh war, wieder draußen zu sein. Schließlich hat er sich selbst berappelt und eine Freundin bekommen, die sich ihr Alphamännchen domestizierte - der Traum jeder Prinzessin.

Soweit alle Rollenklischees erfüllt.

Sein Fazit aus dem Erziehungscamp: "Manchmal saß ich nur in der Ecke und habe geweint. Das haben wir alle mal."

Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack. Auch aus meiner eigenen Arbeit als Sozialpädagoge kenne ich das Gefühl: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.
Da fragt man sich aber, warum man männliche Jugendliche immer gerne als "grobe Klötze" wahrnimmt. Hinter JEDER starken Fassade war IMMER Unsicherheit und Angst verborgen.
Die Prügelfraktion ("Mir hats auch nicht geschadet") vergißt sehr häufig, dass gerade die (männlichen) Jugendlichen, die man gerne mal verprügeln würde, meist auch die Jugendlichen sind, die immer schon verprügelt worden sind.
In einem Trainingscamp sollen diese dann durch Härte und weiteres Verbergen von Gefühlen den Umgang mit Gefühlen lernen???
Gerade bei der Jungenpädagogik fühlt man sich oft in die 1950er Jahre zurückkatapultiert: Allgemeine pädagogische Erkenntnisse scheinen hier plötzlich nicht mehr zu gelten. Etwas, was man in der Mädchenpädagogik nie wagen würde, haut man Jungen sprichwörtlich ins Gesicht. Das Erziehungscamp als Schule der Nation, weil es keinen Wehrdienst mehr gibt?

Meine Erfahrung war zwar, dass Kinder, die mit Geschrei erzogen worden sind, nicht mehr hören, wenn man etwas leise sagt. Sie nehmen das praktisch als "nicht gesagt" wahr. Trotzdem solle man sich hüten, sie weiter permanent anzuschreien, nur weil sie sonst nicht hören. Der Auftrag ist, sie auf die leisen Töne aufmerksam zu machen, sich nicht von einer harten Schale beeindrucken zu lassen. Das dauert! Das braucht Zeit! Ein Mensch, der 15 Jahre in einem Klima verbracht hat, gewöhnt sich nicht in 4 Wochen an ein anderes Klima. Daher haben Trainingscamps oft auch Erfolg: sie werden genauso angesprochen, wie sie es gewohnt sind. Gefühle haben in der Ecke ihren Raum, wo man leise weinen kann.

Da können wir auch gleich weiter prügeln. Das hat Erfolg, das sind sie schon gewohnt /Zynismus off

Mittwoch, 13. August 2014

Zum Gedenken an Robin Williams

Was man bereut, wenn man vom Tod Robin Williams erfährt:

Vielleicht hätte ich mir die neue Serie "Crazy Ones" doch einmal ansehen sollen.
Ich war überrascht, als ich den Trailer sah und dachte, das könne doch interessant sein, weil Robin Williams mitspielt. Letztlich habe ich die Serie dann doch nie gesehen und inzwischen ist sie abgesetzt.
Vielleicht kommt sie nochmal ins Fernsehen, dann würde ich sie (aber) mit anderen Augen sehen, mit einem anderen Hintergrundwissen. Ob Robin Williams das gewollt hätte?

Vielleicht denken andere zum Tod von Robin Williams etwas anderes.

Vielleicht denkt seine Ex-frau: "Ich hätte vielleicht nicht so versessen auf sein Geld sein sollen."

Vielleicht denkt der Scheidungsrichter: "Vielleicht war er als Melkkuh dann doch etwas überstrapaziert".

Tatsache ist, dass Leid bei Männern nicht oder weniger wahrgenommen wird - und da wären wir beim Thema des Blogs und warum Robin Williams Selbstmord doch etwas mit linkem Maskulismus zu tun hat.

Vielleicht ignorieren wir leidende Männer zu lange - und dies gilt jetzt für "konservative" und "linke" gleichermaßen. Der Mann hat stark zu sein, sich nicht so zu haben und auf alle Fälle eine Frau zu versorgen - und je mehr Geld umso mehr Frauen können und sollen davon profitieren.

Hier unterscheiden sich links und rechts kaum voneinander, wenn es um die Versorgung von Frauen geht.

Daher benötigen wir die Sichtweise eines linken Maskulismus der unbequemes zur Sprache bringt, möglichst bevor es zu spät ist.

Mittwoch, 6. August 2014

"In Schutz" oder "ernst nehmen": Umgang mit Prostituierten

Der im letzten Thema angesprochene "weiße Ritter" zeigt sich auch ganz praktisch in der Diskussion über das neue Schutzgesetz für Prostituierte:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article130937007/Koalition-streitet-ueber-Huren-Freier-und-Bordelle.html

Die "weißen Ritter" der CDU/CSU wollen Prostitution erst ab 21 erlauben, das bedeutet: in dieser Frage sind Frauen nicht mit 18 volljährig und entscheidungsfähig.
Erst dann sei die Frau alt genug, um die Folgen ihres Tuns für sich selbst abschätzen zu können und Zuhältern nicht aus Naivität in die Fänge zu geraten.
Natürlich kann man vermuten, dass auch die 21 bei der CDU/CSU nur ein Kompromiss sind.

Auch will man Prostituierte - gegen ihren Willen (der zählt für weiße Ritter weniger) - zu Gesundheitsuntersuchungen zwingen.

Dann noch die Frage nach Strafen für die Freier, denn für weiße Ritter sind Männer schuld, nicht die "naiven" Frauen
CDU und CSU verlangen Strafen für solche Kunden von Zwangsprostituierten Abermals Widerspruch von der SPD: "Auch die Strafbarkeit der Freier von Zwangsprostituierten lehnen wir als kontraproduktiv ab."

Und natürlich gibt es Streit, was Arbeitgeber von ihren Angestellten - in diesem Fall den Prostituierten - verlangen können. Die CDU/CSU will einen Sonderschutz, die SPD meint, dass der allgemeine Schutz, der für alle Arbeitnehmer gilt, ausreicht.

Sechs schwangere Diebinnen gefaßt

Als Taschendiebinnen waren sie seit Jahren polizeibekannt. Am Sonntag traten die sechs Frauen mit einer neuen Masche auf.
Alle Diebinnen waren schwanger (3. bis 9. Monat), setzten offenbar darauf, dass werdenden Müttern nichts Böses zugetraut wird.

http://www.bild.de/regional/koeln/diebstahl/sechs-schwangere-diebinnen-gefasst-36930906.bild.html


Was hat eine so vergleichsweise harmlose Meldung mit linkem Maskulismus zu tun?

Eigentlich dient sie mir nur als Aufhänger zu dem oft übersehenen Punkt 11.
Während der "lila Pudel" inzwischen schon allseits bekannt ist oder gerade dabei ist, wird sein Gegenstück "der weiße Ritter" oft übersehen. Ich halte ihn aber für wesentlich ausgeprägter. So ausgeprägt, dass man ihn als einzelnen Baum im Wald nicht wahrnimmt, bzw er schon so selbstverständlich ist.

Was macht der weiße Ritter: Er nimmt Frauen nicht ernst, er verharmlost ihr Fehlverhalten. Frauen können sich gut dahinter verstecken. Eine schwangere Frau tut sowas nicht! Man traut ihr nichts böses zu.
Die schwangere Frau topt hier noch die einfache Frau. Auch ihr wird kaum böses unterstellt. Was macht eine schwangere Frau noch unschuldiger als die einfache Frau? Eine (werdende) Mutter kann nicht böse sein. Auch eine Mutter kann nicht böse sein:

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/301265/Sex-mit-12Jaehrigem_Sie-haetten-ihm-zwei-Watschen-runter-hauen-sollen

Sie hätten ihm zwei Watschen runter und ihn aus dem Bett hauen sollen.
Richter Schrammel

 http://www.news.de/panorama/855553175/gefaengnisstrafe-fuer-sex-mit-12-jaehrigem-sohn-mutter-laesst-ihren-freund-per-webcam-beim-kindesmissbrauch-zusehen/1/

Während der Gerichtsverhandlung, so die Daily Mail weiter, habe die Frau durchweg geweint und den Missbrauch an ihrem Sohn gestanden. Sie habe sich ihrem Sohn gegenüber «entgegen menschlicher Instinkte und grundsätzlichem Anstand» verhalten, so der Richter bei der Urteilsverkündung. Die Frau habe sich von ihrem Partner steuern lassen und unter seinem Einfluss gestanden, obwohl ihre eigenen Instinkte als Mutter die Tat hätten verhindern müssen. Ihre Verteidiger plädierten darauf, dass der Partner der 39-Jährigen den Anstoß zur Tat gegeben habe und dass die Frau einem psychologischen Gutachten zufolge an einer Persönlichkeitsstörung leide, die sie für gestörte Beziehungen anfällig machen

Weinen und auf die "natürliche" Mutterliebe plädieren und schon ist der weiße Ritter geweckt. Für Frauen - vermutlich auch für Feministinnen - ein beliebter Notausgang, mal doch nicht so ernst genommen zu werden als Frau. Jedenfalls habe ich noch von keiner Frau Protest vor Gericht gehört, wenn man sie für moralisch besser als Männer hielt.
Den Mann dagegen hat man im obigen Fall nicht einmal gesehen, da er im Ausland lebt. Er konnte nur anhand der Schilderungen der Mutter und seinem Geschlecht als Urheber und Hauptschuldiger vermutet werden.

Montag, 4. August 2014

Frühe Fremdbetreuung ist für Kinder schädlich

http://www.welt.de/wissenschaft/article1494482/Fruehe-Fremdbetreuung-ist-fuer-Kinder-schaedlich.html

Frühe Fremdbetreuung sei für Kinder schädlich, melden "deutsche Psychoanalytiker". Was könnte ein linker Maskulismus darauf antworten? Was wäre das Fazit daraus?

Zunächst wäre zu fragen, was eine "frühe Fremdbetreuung" bedeutet. Dass Betreuungspersonen für jüngere Kinder sich nicht ständig ändern sollen, ist Allgemeingut. Dass eine Betreuungsform auch finanzierbar sein muss, ein anderes. Dass eine alleinige Betreuung durch eine einzige Person ebenso schädlich sein kann, wie zu viele Bezugspersonen sollte auch bekannt sein. Irgendwo ist die Wahrheit dazwischen und jedes Kind auch wieder anders. Die Politik hat nicht die Verantwortung alles zu finanzieren (P 8), sie hat aber Wege zu ermöglichen, die es Eltern erleichtern, sich für eine bestimmte Richtung zu entscheiden.

Bei einem Statement eines linken Maskulismus sind die Punkte 8, 10 und 12 zu beachten. Wie oben schon erwähnt bei P 8: Die Eltern sollen die Möglichkeit der Entscheidung haben - zumindest in einem gewissen Rahmen, da der Staat nicht alles finanzieren kann und darf.
Punkte 10 und 12 machen klar, dass beide Elternteile das Recht und die Pflicht der Betreuung haben.

Bei den ersten Monaten im Leben eines Kindes ist die Betreuung gesichert durch das Erziehungsgeld. Dieses ermöglicht eine persönliche Betreuung, finanziert durch den Staat, von beiden Elternteilen - leider mit unterschiedlicher Gewichtung. Eine weitere Erhöhung der Erziehungszeit sollte hier IMO mittelfristig angedacht werden, wobei berücksichtigt werden muss, dass sich hauptsächlich die Monate des zweiten Elternteils erhöhen sollen. Einen Ausgleich für alleinerziehende Mütter sollte es hier nicht geben (P 6).

Spätestens ab dem 2. Lebensjahr des Kindes sollten andere Betreuungsformen bereit stehen: Tagesmütter, Kinderkrippen, nachbarschaftliche Unterstützung mit öffentlichen Finanzierungshilfen (auch großelterliche Unterstützung). Ein öfterer Wechsel der Formen sollte nicht vom Staat unterstützt und finanziert werden (der im Bericht angesprochene häufige Wechsel der Tagesmutter)

Natürlich sollten auch Tageseltern - und MÜSSEN staatliche Kinderkrippen - zu einem Zeitpunkt zur Verfügung stehen, die den Eltern eine berufliche Tätigkeit zumindest halbtags ermöglichen.

Möglichkeiten für Männer, öfters Teilzeit zu arbeiten, sind unbedingt zu fördern. Bislang richten sich die meisten Maßnahmen für eine Vereinbarkeit von Beruf und Kind an die Mütter. Dies ist diskriminierend!

Evtl. zwei Jahre Erziehungszeit (gleichermaßen von Vater und Mutter) und danach - falls das Kind als Individuum noch nicht für Krippe oder Tagesvater/mutter geeignet ist - eine weitere Betreuung durch Teilzeit arbeitende Eltern. Hier wäre Esther Vilars ("Das Ende der Dressur") 5-Stunden-Konzept in Erwägung zu ziehen, wenn auch ein voller Lohnausgleich nicht machbar wäre.

Die im Bericht angesprochenen Mängel einer außerhäuslichen Betreuung sind natürlich auch eine Folge langjähriger Versäumnisse seitens konservativer Regierungen. Der dann nötige rasche Schwenk - quasi kurz vor dem Abgrund - lies nur quantitative Besserungen zu (und auch die nur mit einigen Nöten) und setzte die notwendige qualitative Besserung an zweite Stelle. Schnell mussten Erzieher und Erzieherinnen her, Tagesväter und Tagesmütter. Bei entsprechender Sensibilität der Eltern in Erziehungsfragen (höchste Anforderungen bei niedrigstem Kostenbeitrag) ergab dies vorhersehbare Konflikte.
Die neu angeworbenen Tagesväter und -mütter, die neuen Erzieher mussten und müssen ja auch durch einen Ausleseprozeß. Nicht jeder und jede "taugt etwas". Das gilt auch für ganze Einrichtungen. In einem mir benachbarten Landkreis musste eine Tageskrippe der Kirche nach einigen Warnungen komplett geschlossen werden. Die Kirche verlor gar ihre Trägerschaft (und das in Bayern!).
Es dauert also, bis genügend qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind und weniger qualifizierte aussortiert wurden - und dies in einem Niedriglohnsektor! Richtige Auslese kann normalerweise erst beginnen, wenn auch die Bezahlung stimmt, damit der Berufszweig für Hochqualifizierte auch ansprechend wirkt.
Der größte Mangel ist aber nach wie vor die fehlende Zahl der männlichen Erzieher. Hier wäre natürlich erst die Familie zu bevorzugen, allerdings gilt diese Regel für die alleinerziehenden Mütter ohnehin nicht, nur bei den alleinerziehenden Vätern wäre hier ein guter Ausgleich vorhanden.

Die Bescheinigung einer "Krippenreife" wäre als Handlungsleitfaden durchaus interessant. Mir sind Kinder bekannt, die nach einem Jahr die Krippe schon sichtlich genossen haben, andere sind erst im 4. Lebensjahr soweit.

Nur... was machen Eltern, die dringend beide Gehälter brauchen (oder auch einfach nicht verzichten wollen), vielleicht gar Vollzeit, die dann auch noch mit dem Attest "mangelnde Krippenreife" entsprechend belastet sind? Letztlich müßte man sie dann alleine im Regen stehen lassen.
Wer meint, dann müssten die Menschen eben wieder soviel verdienen, dass ein Einkommen zur Ernährung der Familie reicht, der käme mit dieser konservativen Ansicht (jedenfalls wenn er mit dem einen Einkommen das väterliche meint) um eine LINKE Politik kaum herum, die mit einem Mindestlohn zumindest erste Ansätze in diese Richtung zeigt.

Mit Sicherheit darf man an die im Bericht angesprochenen weiteren Forschungen gespannt warten. Letztlich wird man aber immer zwischen wünschenswertem und finanzierbarem entscheiden müssen und irgendwie dazwischen den Weg finden.

Sonntag, 3. August 2014

Antwort auf die Kritik in "Widersprüche und Konflikte des Maskulismus"

http://library.fes.de/pdf-files/dialog/10861.pdf

Text Seite 81-83

Zunächst zum Titel der Studie: Die Widersprüche im Maskulismus sind grundsätzlicher Natur. Etwa ebenso wie im Feminismus z.B. zwischen Gleichheitsfeminismus und Differenzfeminismus. Eine gewisse Strömung nicht als Maskulismus zu bezeichnen, obwohl er sich selbst so definiert, steht weder dem rechten noch dem linken Maskulismus zu. Eine andere Selbstdefinition gab es nur im nicht mehr organisierten Antifeminismus.
Ein "salonfähiger" Maskulismus ist mir nicht bekannt - jedenfalls nicht als Betitelung. Es kommt immer darauf an, wer meint, dass ihm der "Salon" gehört. Ziele des linken Maskulismus wäre dann die Eroberung jenes "Salons", nicht der widerwillig gewährte Einlass.

„die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wesentlich geringer [sind] als die Unterschiede innerhalb der Geschlechter. Jeder Mensch ist daher als Individuum zu sehen."

Es ist richtig, dass dieses Zitat von mir eine Abgrenzung zum damals noch relevanten gelben Forum  war. Ebenso war es aber auch eine Abgrenzung zur profeministischen Männerbewegung, die Männer ebenso einseitig definierte, wie der rechte Maskulismus und versuchte, andere Männlichkeiten zu negieren oder als fehlgesteuert und altmodisch zu betrachten.

Der unterstellte Antifeminismus wird bei mir ebenso wenig zu finden sein, wie ein Profeminismus, da ich bereits in meinem Manifest (P. 13) schrieb, dass für mich der Masukulismus an erster Stelle steht und eine parteiliche Thesenbildung zugunsten von Männern ohne Rücksicht auf feministische Thesen. Ein Beispiel:
Der "boys-day" war für mich von Anfang an unterstützenswert, da ich selbst Sozialarbeiter bin und weiß, wie sehr in diesem Bereich Männer fehlen. Durch mehr Männer versprach (und verspreche) ich mir eine Verbesserung der Qualität in der Arbeit mit beiderlei Geschlechtern. Der Mangel an gerechter Bezahlung würde sich schnell erledigen, da Männer oft als Alleinversorger der Familie entsprechend Druck auf eine bessere Bezahlung ausüben würden. Dadurch würde sich auch die Konkurrenz untereinander erhöhen und somit wieder die Qualität verbessern. Mein Einsatz für den boys-day war also durchweg meiner Begeisterung für diesen Arbeitsbereich geschuldet.
Mit einigem Entsetzen musste ich dabei feststellen, dass es Profeministisch-männerbewegten um etwas ganz etwas anderes geht. So ging es dem damaligen Leiter, Miguel Diaz, überhaupt nicht um das Wohl der Jungen, sondern für ihn ging es darum, dass endlich in der Karriereleiter der Weg frei würde für Mädchen, weil die Jungen nun die niederen, versorgenden Arbeiten ausführen. Es handelte sich also nicht um Jungenarbeit, sondern um Mädchenarbeit an Jungen.

Ist mein Einsatz also antifeministisch, weil ein Einsatz für Jungen, der Jungen dient, immer antifeministisch sein muss? In diesem Sinne wäre ich Antifeminist! Wäre dies aber nicht ein Beispiel für jungenzentrierte Jungenarbeit, die beiden Geschlechtern dienen kann? Es wird ja wohl keinen Geschäftsführer für Siemens weniger geben, weil der betreffende Mann jetzt im Kindergarten arbeitet. Hier geht es um ein weiteres Angebot für Jungen im Niedriglohnsektor. Deswegen ist Diaz' Ansatz auch lächerlich.

Manifolds zitierte Antwort ist ebenso am Thema vorbei, da es dem linken Maskulismus überhaupt nicht darum geht vom Feminismus endlich erhört zu werden. Etwas, was gerade rechte Maskulisten nie verstehen werden, da dies ihr oft einziger Antrieb ist.

Im nächsten Punkt entgleist die Studie aber völlig: Ein Beispiel überlegener Männlichkeit sei mein Jungenprogramm "Mannsbilder"
"Schon für sein Buch „Männerbeben. Das starke Geschlecht kehrt zurück“ im Jahre 2007 interviewte Hoffmann Wenger, welcher von dem von ihm veranstalteten Kurs „Mannsbilder“ mit dem Fokus männliche Archetypen“ (z.B. Krieger, Narr, König) berichtete. Dem ist eine deutliche Naturalisierung von Männlichkeit inhärent, welche in einem Buch mit besagtem Titel zurecht den Verdacht erweckt, dass hinter moderateren Tönen aggressive Gedanken männlicher Herrschaft verborgen sind"

Zunächst, der Titel des Buches stammt nicht von mir. Es ist aber richtig, dass mein Kurs "Mannsbilder" zum Ziel hat, Jungen zu stärken!!! Dies zu bemängeln - eine Jungenarbeit die Jungen stärkt - läßt Schlimmes beim Autor vermuten, nicht aber bei mir.

Herr Claus (Autor der Studie) ist meines Wissens Soziologe. Nun habe ich im Rahmen des Sozialpädagogikstudiums auch Grundlagen der Soziologie kennen gelernt, aber nicht soviel, mich in sein Sachgebiet einmischen zu können. Er scheint umgekehrt keine Skrupel zu haben. Mit eben diesem Ergebnis: Herr Claus verwechselt zunächst Vorbildfiguren mit Archetypen. Von einer weiteren Vertiefung des Begriffs "Archetyp" im Sinne C.G.Jungs ganz zu schweigen. Ein Archetyp ist KEIN Vorbild. Er ist eine neutrale Figur, die mal positiv, mal negativ geprägt ist, aber eigentlich IMMER zwei Seiten hat. Mein positives Bild vom Archetyp "Wissenschaftler" hat Herr Claus hier für mich nachhaltig beschädigt - er ist aber nicht der Erste, besonders bei derlei gegen den Maskulisten gerichtete Studien.
Eine Frage taucht auf: Darf man stolz darauf sein, Deutscher zu sein?
Wir Deutsche tun uns schwer damit, andere Länder finden unser Verhalten da eher lächerlich. Wir haben unsere Gründe in der Geschichte. Wir sind also hier allemal NICHT neutral, sondern handeln aus unserer Geschichte heraus natürlich übertrieben. Hier geht es aber um Nationalität. Dies betrifft Erwachsene. Darüber wird diskutiert. Dies unterliegt gerade auch der Veränderung (der Krieg ist lange zurück)
Darf ich einem Jungen (minderjährigen!) sagen, dass er stolz auf sein Geschlecht sein kann? Wenn ja, dann darf ich ihn auch lehren, dass stolz zu sein keine Überheblichkeit bedeutet. Wenn nein, dann kann ich ihm kein Handwerkszeug mitgeben - stolz ist nicht gleich Überheblichkeit. Dies endet wie der nicht vorhandene Nationalismus in der DDR spätestens beim "Mauerfall" (man kann ein Geschlecht nicht dauerhaft erniedrigen und beschämen!) mit der Folge, dass unreflektierte Männlichkeit wieder die Gesellschaft bestimmt.

Mit weiblichen Archetypen habe ich mich nie näher beschäftigt. Ein männlicher Archetyp "König" läßt die Frage auftauchen: bin ich ein guter König, oder ein schlechter? Was macht den Unterschied aus? Wo bin ich als Junge schon "König"? Wie lasse ich anderen das spüren? Wie können andere davon profitieren? Alles Fragen, die Claus nicht stellt und auch nicht bei mir hinterfragt hat. Der Mann als König? Herr Claus hatte hier sein eigenes Bild, welches er auch nie hinterfragt hat. Er ist somit ein Beispiel für unreflektierte Männlichkeit. Männlichkeitsbilder können für ihn nur schlecht sein.

Die verweigerte "Salonfähigkeit" seitens Herrn Claus nehme ich persönlich mit Freude zur Kenntnis. Sie war nicht angestrebt und wäre in der derzeitigen Phase mehr als hinderlich.

Die im letzten Absatz verweigerte "Überbewertung" des linken Maskulismus innerhalb der Strömungen des Maskulismus ist sicherlich berechtigt. Der linke Maskulismus muss sich erst formieren und definieren. Damit ist der linke Maskulismus IMO doch die einzige Strömung innerhalb des Maskulismus, der dies ernsthaft versucht und auch über die ersten Ansätze von "Infrastruktur" verfügt, dies zu tun. Es wird aber sicherlich noch Jahre dauern und darf auch nicht überhastet werden, ansonsten gäbe es für den Maskulismus dieselbe Gefahr wie für den Feminismus in Deutschland, dass er nur von einem Gesicht repräsentiert wird was sich erstickend auf andere Formulierungen auswirken würde.

Samstag, 2. August 2014

Manifest


Linkes maskulistisches Manifest - Grundlagen für einen linken Maskulismus

1) Männer und Frauen sind gleichwertig. Von daher müssen sie auch gleichberechtigt sein/werden. Ihre Unterschiede sind sowohl teilweise biologisch begründet, als auch konstruiert. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind wesentlich geringer als die Unterschiede innerhalb der Geschlechter. Jeder Mensch ist daher als Individuum zu sehen.

2) Gleichberechtigung bezieht sich sowohl auf gleiche Rechte vor dem Gesetz, als auch gleiche gesellschaftliche Möglichkeiten, wenn nicht andere Gründe dagegen stehen. Das Geschlecht darf kein Grund für Benachteiligungen oder andere - schlechtere oder bessere Behandlung - sein.

3) Bestehende Benachteiligungen dürfen nicht durch neue Benachteiligungen andererseits ausgeglichen werden.

4) Die Verantwortung für das soziale Zusammenleben tragen jetzt und trugen in der Vergangenheit beide Geschlechter (kein patriarchalisches Verständnis)

5) Die Verdienste und das Versagen einzelner innerhalb der Geschlechter darf nicht auf das gesamte Geschlecht geschlossen werden - weder im positiven Sinne, noch im negativen (Männer sind Genies stimmt genau so wenig wie Männer sind Vergewaltiger)

6) Männer haben das Recht von Frauen zu erwarten, daß sie ohne externe Förderung, ohne Unterstützung durch Männer endlich ihren Teil an den Aufgaben dieser Gesellschaft übernehmen.
Nach 50 Jahren intensiver Frauenförderung darf erwartet werden, dass Frauen sich endlich um ihre Belange kümmern und ihren Anteil am Beruf- und Erwerbsleben einnehmen können.
Dies ist kein Ziel, dies ist eine Erwartung und Forderung
Die Zeit ist reif für "Fordern statt fördern"

7) Es ist nicht der Auftrag an die Männer, Frauen zu beschützen oder zu fördern.

8) Wie jede Familie selbst die Arbeit in ihrer Familie und die Arbeit im Erwerbsleben regelt ist deren Privatsache. Jedes Modell hat Anspruch darauf, anerkannt zu werden. Auch wenn eine gleichmäßige Teilhabe beider Geschlechter an der Erziehung der Kinder wünschenswert wäre, kann und muß dies jede Familie selbst für sich entscheiden, je nachdem wie diese Familie individuell strukturiert ist.

9) Nichts desto trotz ist es immer ein wichtiges Anliegen der Linken, produktive Arbeit in allen Umständen zu ermöglichen. Deshalb fordern wir einen Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten für jedes Alter.

10) Väter und Mütter müssen zu jeder Zeit und in jeder Lebenslage zumindest die Möglichkeit haben ihre Kinder gleichermaßen zu betreuen und zu sehen.

11) Dem sog. "lila Pudel" steht der "weiße Ritter" gegenüber. Beide Männertypen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich selbst und Männerinteressen zurücknehmen, um Frauen und Fraueninteressen den Vortritt zu lassen. Beide Typen halten Frauen mehr oder weniger für nicht in der Lage, ihre eigenen Interessen selbst zu vertreten. Beide Typen wollen die Frauen vor dem jeweils anderen Typen schützen und bewahren. Für beide stehen Fraueninteressen im Vordergrund, auch wenn sie selbst vermuten, Männerinteressen zu vertreten.

12) Der Kampf um das Kind und der Einfluß auf die Kindererziehung ist ein wesentliches gesellschaftliches Element, welches auch von Männerseite her seinen Einfluß haben oder bekommen muß. Dies gilt sowohl vor, als auch während und ebenso nach einer etwaigen Ehe - und auch völlig unabhängig davon.

13) Ein Linker Maskulismus ist ein unabhängiger Maskulismus. Er definiert sich nicht von der Frauenseite her und fragt nicht, was Frauen recht ist oder was sie stört. Er ist in diesem Sinne weder profeministisch, noch antifeministisch

14) Ein linker Maskulismus fördert und erwartet von Männern, dass sie sich primär um die Nöte anderer Männer und Jungen kümmern. Zuallererst sind die Männer selbst gefragt, dann staatliche Stellen. Männer sollen die NGOs unterstützen, die anderen Männern und Jungen helfen. Gleichermaßen wird von Männern in Not erwartet, dass sie Hilfemöglichkeiten, die ihnen angeboten werden, auch ohne falschem Stolz annehmen.