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Aktuelle Meldungen kommentiert aus dem Standpunkt einer linksgerichteten Männerbewegung.

Das Ziel des Blogs ist insbesondere, die Punkte aus dem Manifest auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, sie zu diskutieren und gegebenenfalls zu ergänzen oder umzuformulieren.

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... und mir und meinem Verein für Männer und Jungen würde es helfen!

Montag, 22. September 2014

Das Leben ist kein Wunschkonzert!

Vor kurzem habe ich bereits über den linken und rechten Feminismus geschrieben. Immer stärker wird der linke Feminismus zurückgedrängt. Doch stattdessen gibt es kein besseres Verstehen von Männerrechten, die Probleme von Männern und deren systemische Benachteiligung, sondern allein andere Frauenrechte werden in den Vordergrund gerückt.

Hier wäre es wichtig, dass linke Männerrechtler diesen rechten Feminismus offenlegen als das, was er ist: mehr Frauenrechte, mehr Anforderungen an Männer, diese Frauenwünsche zu erfüllen, das Bestreben von Frauen, Männer als ihre Prinzen zu betrachten zu enthüllen, der ihre Wünsche zu befriedigen hat.

Ich betrachte Schwarzers Theorien als falsch, nie würde ich ihr mangelnde Intelligenz unterstellen.  Deshalb würde es mich doch interessieren, wie sie diesen doch recht offensichtlichen rechten Feminismus einordnet. Vermutlich würde sie angestrengt an ihren Theorien festhalten und die rechten Feministinnen nur als vorderste Front der bösen Männer betrachten, die alte Herrschaftsstrukturen wieder aufrichten wollen.
Ob ihr wohl jemals in den Sinn gekommen ist, dass vielleicht Esther Vilar recht hatte, mit ihrer Idee, dass es für den linken Feminismus genügen MÄNNER gegeben hätte, die ebenso von ihrem Joch befreit werden wollten?
Stattdessen hielt A. Schwarzer an ihrer Idee fest, dass es nur Männer waren, die Frauen unterdrückten und dass es nur nötig war, den Männern die Stirn zu bieten, dann würden die Frauen von sich aus aufstehen und ihr "Joch" abschütteln.

Das Gegenteil ist der Fall (hier klicken)!

Und wieder sind es Frauen, die sagen "Wir wollen" und der Mann ist es, der sich danach zu richten hat.

Die Frauen haben nun gleiche Rechte und Möglichkeiten (P2) und sie denken nicht daran, diese Möglichkeiten zu nutzen. Stattdessen geniesen sie die Errungenschaften des linken Feminismus und - wenn sie dann keine Lust mehr haben - bürden dann den Männern wieder die alten Lasten auf.

Späßle gmacht - ihr dürft jetzt wieder "Herren" sein und für unser Wohl arbeiten.

Nein - das ist nicht die Aufgabe der Männer (P7)

Es ist nun an der Zeit, von den Frauen EINZUFORDERN, dass sie ihren Teil an den Pflichten der Gesellschaft erfüllten (P6)

Die Vereinbarung von Familie und Beruf ist schwierig? Willkommen in der Wirklichkeit - das wissen die Männer schon seit Beginn der Industrialisierung. Anfangs war die Vereinbarung noch nicht so schwierig: es gab Großfamilien, die Frau hat mitgearbeitet (vielleicht mit ihren Arbeiten eher in Hausnähe), nicht arbeitsfähige Personen haben sich um die kleinen Kinder gekümmert (das waren vielleicht die Großeltern oder ältere Geschwister oder Nachbarskinder oder der Hof nebenan oder oder oder)
Die Männer versäumten oft nichts zu Hause, zu Hause war man nur zum Schlafen und der ältere Sohn hat ohnehin im Bergwerk nebenan gearbeitet oder mit dem Mann (und der Frau) auf dem Felde (für die Versorgung von 100 Menschen waren in der Regel 80-90 Bauern zuständig.  Heute ernähren drei Landwirte 100 Menschen - Zahlen aus dem Gedächtnis.).

Familie und Beruf waren - außer vielleicht auf dem Bauernhof - ohnehin nicht vereinbar und es waren immer die Männer, die den Preis durch Familienferne dafür zahlten. Nun wäre es erstmals an der Sache der Frauen (erstmal seit der NACHKRIEGSZEIT), ihren Teil zu leisten und den Mann zu entlasten, damit dieser wieder enger an der Familie beteiligt ist.

Nun merken die Frauen, dass das doch nicht so wonnig ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Die sich selbst verwirklichende Boutiquebesitzerin hat keine Boutique, sondern sitzt bei Tengelmann an der Kasse und ist im schlimmsten Fall alleinerziehend und bekommt neuerdings vom Staat auch gesagt, dass der Mann nicht ständig belastbar ist und sie selbst für ihr Einkommen zu sorgen hat.

Es gilt sogar in der Neuzeit das biblische Prinzip: Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.
Nur sehr junge (immer jünger - siehe Verkürzung der Schulzeit) und immer ältere (jetzt 67jährige) oder sehr kranke Menschen sind von diesem Prinzip - dank des Wohlstandes - davon ausgenommen. NICHT die alleinerziehende und sich selbst verwirklichende Frau!

Schluß mit Fördern - es ist an der Zeit von den Frauen zu fordern!!!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe dein Manifest gelesen und jetzt diese Einordnung des Feminismus als unselbstständige Denkhaltung. Ich finde deinen systematischen Ansatz, mit Thesen zu beginnen und sie dann an der Wirklichkeit zu überprüfen, gut. Je mehr widerspruchsfreie Wechselbezüge innerhalb eines Standpunktes möglich sind, desto tragfähiger ist er. Ich wünsche dir einen langen Atem.

Wolfgang Wenger hat gesagt…

Hallo Quellwerk,
vielen Dank für Deine Kritik - in diesem Falle positiv :-)
Der Feminismus startete ja ursprünglich mit der Einschätzung, dass Frauen nur "befreit" werden sollten und sie sich diese Freiheit auch sehr wünschten. Die Aufgabe des Mannes war, Frauen endlich loszulassen. Der Mann war in seiner Einstellung also zu bekämpfen, weil jede Freiheit der Frau seine hegemoniale Männlichkeit bedrohte.
Diese Haltung wurde schon vor längerer Zeit korrigiert: Der Mann sollte nun mitarbeiten an dem Entzug seiner Rechte, weil er ja auch ein wenig Gewinn davon hatte.
Dass DIE FRAU ihre Macht durch den Feminismus verliert, war nicht vorgesehen und ist nicht erkannt worden.
Nun erkennen das viele Frauen. Diese wollen nun IN JEDEM FALLE gewinnen: Entscheidungsfreiheit für die Frau, die sie auch mehrere Male im Leben verändern kann, wie sie sich das wünscht. Und einen Mann, der sich klaglos darin fügt und die jeweilige Einschätzung der Frau akzeptiert. Dies ist ja schon länger so, jetzt aber wird diese Entscheidung auch formuliert und der Feminismus ist nichts anderes als überrascht und bekämpft diese Frauen - IMMERHIN!
Zu erkennen, dass der Kampf gegen Männer generell der falsche Weg war, darauf werden wir noch lange warten müssen. Neue Ideen setzen sich bekanntlich nicht durch, wenn die Anhänger der alten Ideen endlich überzeugt sind, sondern erst dann, wenn die Anhänger der alten Ideen endlich wegsterben.

Anonym hat gesagt…

Deinen Kommentar habe ich nicht verstanden: "Dies ist ja schon länger so, jetzt aber wird diese Entscheidung auch formuliert und der Feminismus ist nichts anderes als überrascht und bekämpft diese Frauen - IMMERHIN!" Welche Frauen mit welchen Entscheidungen bekämpft der Feminismus ?

Wolfgang Wenger hat gesagt…

Die Frauen, die formulieren, dass sie wieder genug haben von der Karriere und wieder zu den drei K's drängen (Kinder, Kirche, Küche - natürlich überspitzt formuliert). Es hat diese Frauen ja immer schon gegeben: Die Freiheiten des Feminismus (linken) haben sie genossen, aber wenn es zu viel war, dann fielen sie wieder in alte Rollenmuster zurück. Jetzt begehren diese auf,nachdem sie erkennen, dass es langsam nicht mehr freie Wahl ist, sondern ihnen die Berufslaufbahn aufgezwungen wird - wie schon dem Mann auch seit Jahrhunderten.
Eva Herman war eine der ersten, die diesen Weg wieder zurückerobern wollte - die Antwort von A. Schwarzer ist dir ja bekannt.

Anonym hat gesagt…

Jetzt ist es klar. In den Ländern, wo der Feminismus am erfolgreichsten ist, streben die Frauen besonders stark in traditionelle Rollen. Da gibt es interessante Statistiken aus Norwegen und Schweden (habe ich leider nicht zur Hand).

Schoppe hat gesagt…

"Es hat diese Frauen ja immer schon gegeben: Die Freiheiten des Feminismus (linken) haben sie genossen, aber wenn es zu viel war, dann fielen sie wieder in alte Rollenmuster zurück." Ich hab noch eine andere Interpretation dafür, dass feministische Politik und traditionelle Geschlechterollen gut zusammenpassen (Harald Eia bezeichnet das in seinem berühmten Film über Norwegens Gender Studies ja als "Gleichstellungs-Paradox" oder "Gender Paradox").

Es ist nicht einfach so, dass das Pendel zurückschlägt, nachdem die feministischen Freiheiten genossen und langsam unbequem wurden. Tatsächlich lassen sich viele Aspekte des heutigen Feminismus nicht als Entwicklung größerer Freiheiten, sondern als verbissene Reproduktion traditioneller Geschlechterrollen verstehen.

Das erklärt für mich auch, warum dabei am Gerede vom "Patriarchat" so hartnäckig festgehalten wird, obwohl so vieles dagegen spricht. Die Vorstellung einer umfassenden Unterdrückung "der Frau" erfüllt einfach eine wesentliche Funktion: Sie legitmiert es, weiterhin am Geschlechterarrangement der traditionellen bürgerlichen Versorger-Ehe festzuhalten, auch wenn dieses Arrangement längt nicht mehr ökonomisch notwendig ist.

Männer sind jetzt nicht mehr zu Versorgungs- und Schutzleistungen verpflichtet, weil das nun einmal zum göttlichen Plan oder zur ewigen Natur des Menschen gehöre - sondern weil sie die Unterdrückung auszugleichen haben, derer sie sich doch seit Jahrhunderten und bis heute schuldig gemacht hätten.

In diesem Sinne ist Feminismus weitgehend eine restaurative Ideologie, deren wesentlicher Zweck darin besteht, Strukturen aufrecht zu erhalten, die sich eigentlich überlebt haben. Es ist, so gesehen, gar nicht "paradox", dass eine feministische Politik mit einer extrem traditionellen männlich-weiblichen Berufswahl zusammenfällt - es ist erwartbar und stimmig.

Wolfgang Wenger hat gesagt…

Dazu würde vielleicht passen, dass der linke Feminismus gar nicht angestrebt hat, dass "weibliche" Geschlechtsmodelle besser akzeptiert werden. Dazu haben sie zwar behauptet, dass es keine "weiblichen" und "männlichen" Lebensmuster gibt (jedenfalls keine natürlichen, was z.T. ja stimmt) und trotzdem haben sie versucht, "männliche" Lebensmuster anzunehmen. Darin besteht dann dieses Paradoxon